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Logopädie


Schlucken bedeutet Lebensqualität.


Wir unterstützen Dysphagie Betroffene mit Hilfe fundierter Behandlungskonzepte und legen besonderen Wert auf den Bezug zum individuellen Alltag eines Jeden.

Den persönlichen Willen mitteilen zu können und aktiv an der Gestaltung des eigenen Tagesablaufes teilzuhaben sind menschliche Grundbedürfnisse.

Grundsätzlich besteht das Ziel der neurologischen Rehabilitation darin, im Prozess des Wiedererlangens von Alltagskompetenzen unterstützend tätig zu werden und die Anpassung an veränderte Lebensumstände zu begleiten. Ziel der logopädischen Behandlung ist es dabei, die orale Nahrungsaufnahme und die Fähigkeit zur Kommunikation zu ermöglichen oder zu erhalten. Respekt, Wertschätzung und Verständnis unseren Patienten gegenüber ist die Voraussetzung für den Aufbau eines vertrauensvollen Therapeuten-Patienten Verhältnisses, selbst wenn eine Ebene der Kommunikation nicht erreichbar scheint. Mit Hilfe basaler Stimulationstechniken und kleinschrittigen Nahzielen versuchen wir, durch unsere Behandlungen eine positive Auswirkung auf den tagesform abhängigen Zustand unserer Patienten zu erzielen.
Sind eine selektive Konzentrationsleistung und ein ausreichendes Aktivitätsniveau abrufbar, ist eine differenzierte Formulierung der Nah- und Fernziele der logopädischen Behandlung möglich.


Die Fachabteilung der Logopädie behandelt Patienten mit Einschränkungen der Sprache, des Sprechens, der Stimme und des Schluckens.
Aus dem Schwerpunkt der neurologischen Langzeitrehabilitation resultiert die Notwendigkeit eines umfassenden Blicks auf  jeden Patienten, der nicht auf die punktuelle Behandlung einzelner Symptome begrenzt ist. Jede Behandlung sollte individuell und unter Berücksichtigung der Biographie, des sozialen Umfelds und der persönlichen Wünsche und Ansprüche des Patienten gestaltet werden.
Die angemessene Aufklärung der Angehörigen gehört ebenso zu den Aufgaben der behandelnden LogopädIn, wie die Behandlung selbst.
Schwerpunktmäßig werden sämtliche logopädisch relevanten, neurologischen Störungsbilder behandelt (siehe Heilmittelkatalog)
Grob unterteilen lassen sich diese in:


Aphasie
Die zielgerichtete Behandlung aphasischer Erkrankungen setzt die ausführliche Diagnostik der individuell ausgeprägten Symptomatik in allen sprachlichen Modalitäten voraus. Die Behandlungsplanung orientiert sich an den Ressourcen des Patienten und kann vom Aufbau nonverbaler Ja-Nein-Strategien über Unterstützte Kommunikation bis zur gezielten Reaktivierung der sprachlichen Leistungen variieren.


Kognitive Dysphasie
Häufig ist aufgrund unterschiedlich ausgeprägter kognitiver Defizite (z.B. Antrieb, Bewusstseinslage, Gedächtnis oder Aufmerksamkeit betreffend) eine spezifische Diagnostik der erhaltenen sprachlichen Fähigkeiten nicht möglich. Die Sprachverarbeitung ist eine komplexe kognitive Funktion, die durch neurologische Schädigungen auf unterschiedlichste Weise beeinträchtigt werden kann. In der neurologischen Langzeitrehabilitation ist diese Form der kognitiv ausgerichteten Sprachtherapie sehr präsent, da für eine symptomorientierte Behandlung sprachlicher Defizite zunächst die Voraussetzungen der selektiven Aufmerksamkeit und basaler Kommunikationsstrategien geschaffen werden muss.


Sprechapraxie
Eine Beeinträchtigung der Initiierung und Koordination von Sprechbewegungen sollte stets differentialdiagnostisch abgeklärt werden. Eine Sprechapraxie geht häufig mit anderen Störungsbildern einher und muss Einfluss auf die Auswahl der Behandlungsmethoden haben.


Dysarthrophonie
Die Behandlung bei Beeinträchtigungen des Sprechablaufes umfasst zunächst die Beurteilung der Haltung, Atmung, Stimmgebung, Artikulation, Prosodie und Kommunikationsfähigkeit. Ziel ist es, die Funktion der am Sprechen beteiligten Strukturen zu verbessern oder zu erhalten.


Dysphagie
Störungen des Schluckaktes sind eine häufige Folge neurologischer Erkrankungen.
Restituierende, adaptierende und kompensatorische Ansätze sollen den Patienten dabei helfen, die Ernährungssituation zu stabilisieren oder zu verbessern.
Auch die Trachealkanülenentwöhnung, das individuelle Entblockungsvorgehen nach Dekanülierungsschema, die Durchführung von Schluckuntersuchungen und Therapiemethoden wie z.B. die Funktionelle Dysphagie Therapie, Manuelle Therapie, F.O.T.T., gustatorische und olfaktorisch / basale Stim. usw. gehören zum Behandlungsfeld.
Weiterführende Informationen: MU_8_036_Leitlinie Neurogene Dysphagie
Eine klare Abgrenzung der verschiedenen Behandlungsfelder ist häufig schwer möglich. Die Behandlung sollte stets unter Einbezug der gesamten körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit stattfinden. Eine disziplinübergreifende Behandlungsplanung ist deshalb häufig sinnvoll.


Musiktherapie / Stimmtherapie
In der logopädischen Fachabteilung gibt es derzeit eine aktive Gruppentherapie (Chor), die wöchentlich stattfindet. Unter dem Indikationsschlüssel SP6 erhalten( 3-5 ) Bewohner unserer Einrichtung eine ärztlich verordnete Behandlung in der Gruppe.